22.7.05

Bierdurst nimmt vor allem in Asien und Lateinamerika zu

Der Weltbierausstoß zeigte im Jahr 2004 "ein überraschend großes Wachstum" von 4,8 Prozent, berichtet der soeben erschienene Barth-Report, der jährlich vom Nürnberger Hopfenhandelshaus Joh. Barth & Sohn veröffentlicht wird.
Während in den neuen, jungen Biermärkten Asiens und Lateinamerikas der Bierausstoß und der Bierverbrauch stark steigen, herrscht in Westeuropa Stagnation, der französische und niederländische Ausstoß ist je um eine Mio. hl gesunken.
Afrika hätte Wachstumspotenzial, wirklich gewachsen ist der Ausstoß aber nur in wenigen Ländern, am stärksten in Ägypten und Nigeria. Als einziger entwickelter afrikanischer Biermarkt gilt Südafrika, wo auch der operative Sitz von SAB-Miller, dem drittgrößten Bierproduzenten der Welt (148,3 Mio. hl, das sind 9,6 Prozent des Weltausstoßes), ist.
SAB-Miller hat sich erst diese Woche den kolumbianischen Brauer Bavaria um 7,8 Mio. Dollar (6,51 Mio. Euro) einverleibt - was zu einem deutlichen Kursanstieg der in London gelisteten Brauereiaktie geführt hat.

Die SAB-Miller-Aktie zeigte in den letzten beiden Jahren die beste Performance aller Brauerei-Titel - Anheuser-Busch mit dem weltweit meistverkauften Bier Budweiser die schlechteste. Die Marke Budweiser ist laut der diese Woche von Interbrand veröffentlichten Liste der wertvollsten Marken der Welt allerdings vom 24. auf den 26. Platz zurückgerutscht - sie ist mit 9,85 Milliarden Euro allerdings immer noch ein Mehrfaches der zweitwertvollsten Marke Heineken (1,96 Mrd. Euro) wert.
Größter Bierhersteller der Welt ist InBev mit 193,4 Mio. hl Jahresproduktion und einem Weltmarktanteil von 12,5 Prozent, gefolgt von Anheuser-Busch mit 159,7 Mio. Hektoliter (10,3 Prozent), SAB-Miller (148,3 Mio. hl), Heineken (112,6 Mio. hl), Carlsberg (92,0 Mio. hl) und Molson- Coors (59,4 Mio. hl).

21.7.05

Köstritzer bekommt neues Management

Frank Siegmund, der Mann, der Köstritzer Schwarzbier zu einer der führenden deutschen Biermarken gemacht hat, verlässt das Unternehmen mit Jahresende. Wie die Bitburger Getränkegruppe - die Muttergesellschaft von derKöstritz-Wernesgrüner Vertriebsgesellschaft sowie der Thüringer Köstritzer Schwarzbierbrauerei (910.000 hl, davon gut die Hälfte Schwarzbier) und der sächsischen Wernesgrüner Brauerei (590.000 hl, ausschließlich Wernesgrüner Pils) - bekannt gegeben hat, wird ihm Andreas Reimer nachfolgen.
Siegmund, der seit 1988 für die Bitburger Getränkegruppe tätig ist, führt die Köstritzer Schwarzbierbrauerei als Hauptgeschäftsführer seit 1992. Die positive Entwicklung dieses Thüringer Traditionsunternehmens, das nach der Wende zu einer nationalen Marke (die es schon vor dem Zweiten Weltkrieg war) wiederaufgebaut wurde, und die Marktführerschaft von Köstritzer Schwarzbier ist sehr eng mit seiner Person verbunden.
Die anderen 180 Mitbewerber auf dem Schwarzbiermarkt haben in erster Linie lokale und regionale Bedeutung; Köstritzer hingegen gibt es in der gesamten Bundesrepublik.
Mit dem Erwerb der Wernesgrüner Brauerei übernahm Siegmund im Jahre 2002 auch in dieser sächsischen Brauerei die Vertriebs- undMarketing-Geschäftsführung, zudem im Januar 2003 die Geschäftsführung der Köstritz-Wernesgrüner Vertriebsgesellschaft als Muttergesellschaft der genannten Brauereien. Nun aber sollen alle Marken von Bitburger unter ein Vertriebsunternehmen kommen: Ab Oktober werden Bitburger, König Pilsener, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner über einen Vertreter angeboten - ob da die Premium-Stellung der der Köstritzer Schwarzbierbrauerei noch zu halten ist, erscheint Siegmund fraglich.